Nomen est Omen – Die Welt der Namen

Heute feiern wir Nikolaus, einen Heiligen aus Myra. Nikolaus ist nicht nur der Mann, der Geschenke bringt. Es ist auch ein Vorname und daraus entstanden beliebte Varianten wie Klaus und Niklas. Schon sind wir mittendrin in der Onomastik, der Forschung über Namen.

Es gibt viele verschiedene Vornamen.

Wichtiges Kennzeichen einer Person

So wie wir ein Auto anhand seines Kennzeichens identifizieren, kann man eine Person anhand der Kombination aus Vorname und Nachname bestimmen. Heutzutage sind wir so viele Menschen auf der Erde, dass viele Namen doppelt vergeben werden. Doch es ist das einfachste Identifikationsmerkmal. Nicht zufällig steht der Name zum Beispiel im Personalausweis und bei Adressangaben oben.

Zuerst gab es die Vornamen

Als die Welt noch nicht so stark bevölkert und global vernetzt war, lebten die Menschen in kleinen Gruppen. Um ein Individuum zu benennen, reichte damit ein einfacher Name. Es gab also nur das, was wir heutzutage als Vornamen kennen. Mittlerweile sind Vornamen so häufig vergeben, dass es zum Beispiel bei der Gesellschaft für deutsche Sprache jährlich eine Liste der beliebtesten Vornamen gibt. Wenn man auf andere Sprachen blickt, fällt auf, dass vor allem relativ alte, traditionelle Vornamen Formen in mehreren Sprachen haben. Der deutsche Johannes (Johann, Hannes) heißt im englischsprachigen Raum John, auf französisch Jean, auf spanisch Juan, auf italienisch Giovanni, auf portugiesisch João. Auf weiblicher Seite gibt es eine ähnliche Vielfalt beispielsweise bei Maria, die u.a. zu Mary und Marie wird. Außerdem können wir Pendants für das jeweils andere Geschlecht bilden. Aus Johannes wird eine Johanna und aus Alexandra ein Alexander.

Entstehung und Bedeutung von Nachnamen

Nachnamen sind nicht so neu wie die üblichen Neologismen. Doch auch ihre Etymologie, also Herkunft ist interessant. Sie wurden nötig, als so viele Menschen zusammenkamen, dass die Unterscheidung über Vornamen nicht mehr reichte. Wenn man sich die Liste der häufigsten deutschen Familiennamen ansieht, findet man auf den ersten fünf Plätzen jeweils Nachnamen, die auf eine Berufsbezeichnung zurückgehen: Müller, Schmidt, Schneider, Fischer und Weber. Klar, Johannes der Müller ist jemand anderes als Johannes der Schmied. Eine noch direktere und offensichtlichere Verbindung bilden Namen, die sich auf Eigenschaften der bezeichneten Person beziehen. Der großgewachsene Mann hieß dann Groß oder Lang und die Frau mit den dunklen Haaren hieß Schwarz oder Braun.

Auch die Herkunft eines Menschen kann zur Entstehung eines Nachnamens führen. Frau Berg lebt nahe eines Gipfels und Herr Bachmann an einem fließenden Gewässer. Aus Ortsnamen leiten sich Personennamen her, in denen ein von vorkommt. Vor allem aus anderen Ländern kennen wir außerdem Patronyme und Matronyme, also Nachnamen, die eine Verbindung zu Vater oder Mutter herstellen. Das vielleicht bekannteste Beispiel bieten wahrscheinlich Island und andere skandinavische Länder mit Namen wie Eriksson (Eriks Sohn) und Efraimsdottir (Efraims Tochter).

Namen sind nicht alles

Bei allem Interesse an Namen sollten wir nicht vergessen, dass dahinter immer ein individueller Mensch steckt. Egal wie dieser Mensch heißt, er oder sie hat besondere Eigenschaften und Fähigkeiten, die wir nicht an Vorname und Nachname erkennen. Um es mit Goethes Faust zu sagen: „Name ist Schall und Rauch“.