Heißzeit: Das unbekannte Wort des Jahres

Heute hat die Gesellschaft für deutsche Sprache ihr „Wort des Jahres“ verkündet. Sie hat dabei den Begriff „Heißzeit“ gewählt, der die Folgen des Klimawandels illustrieren soll, der in diesem Jahr durch den besonders trockenen Sommer deutlich wurde. Die Reaktionen zeigen jedoch, dass niemand etwas mit dem Wort anfangen kann. Der Kommentar „nie gehört“ ist zum Beispiel bei Facebook sehr häufig zu lesen. Woher kommt dieses Wort als

Die Evolutionsgeschichte der Wörter

ählscheibe oder gar ein Gabelfrühstück? Wer bezeichnet heutzutage noch ein Mädchen als Backfisch? Diese typischen Beispiele zeigen, dass sich nicht nur die Zeiten ändern, sondern auch die Sprache und der Gebrauch einzelner Wörter. Der Wandel lässt sich in mehreren Kategorien betrachten; dazu gehören bedrohte Wörter (Archaismen), nachträgliche Bezeichnungen (Retronyme) und die Rangordnung von Bedeutungen.

Versteckte und sinnlose Anglizismen

Wenn ihr eine bestimmte Situation betrachtet und darin eine Logik entdeckt, der ihr zustimmen könnt, sagt ihr wahrscheinlich auch gerne, dass es „Sinn macht“. Warum eigentlich? Wäre es nicht viel schöner zu sagen, dass etwas einen Sinn hat oder sinnvoll ist? Zu den entsprechenden negativen Formulierungen ergibt sich natürlich eine ähnliche Gegenüberstellung. Aber nun fragt ihr euch vielleicht, wo der Unterschied ist. Die Antwort ist ganz einfach: Die Version „es macht Sinn“ ist ein sinnloser Anglizismus, abgeleitet vom englischen Ausdruck „it makes sense”.