Wir treffen uns Samstag in der Stadt. Freitag fahre ich zu einer Versammlung. Das nächste Spiel findet Sonntagnachmittag statt.
Kommen euch diese oder ähnliche Sätze bekannt vor? Würdet ihr so etwas vielleicht sogar selbst sagen oder schreiben? Hoffentlich nicht! Denn in all diesen Beispielsätzen fehlt etwas Wichtiges. Es geht um ein kleines Wort, für das ich immer häufiger eine Vermisstenanzeige stellen würde.
Betrachten wir die eingangs erwähnten Beispielsätze in einer leicht veränderten Version.
Wir treffen uns am Samstag in der Stadt. Am Freitag fahre ich zu einer Versammlung. Das nächste Spiel findet am Sonntagnachmittag statt.
Na, das klingt doch schon viel besser, oder? Der Unterschied besteht in zwei Buchstaben. Vor jedem Wochentag steht nun das kleine, unscheinbare „am“. Diese Präposition ist unerlässlich, wenn man darüber spricht, was an einem bestimmten Wochentag passiert. Egal, ob ein Ereignis am Montag, am Dienstag, am Mittwoch, am Donnerstag, am Freitag, am Samstag oder am Sonntag stattfindet, das „am“ gehört dazu.
Doch selbst in journalistischen Texten verschwinden diese beiden Buchstaben immer häufiger. Warum? Sparsamkeit ist keine sinnvolle Erklärung. Zwei Buchstaben und ein Leerzeichen machen keinen großen Unterschied. Ergibt sich beim schnellen Schreiben eine Nachlässigkeit? Kennen die Schreiberlinge die grammatischen Regeln nicht mehr?
Der Verzicht auf das „am“ ist nur zulässig, wenn an seine Stelle ein anderes Wort rückt, beispielsweise in Ausdrücken wie „nächsten Samstag“ oder „jeden Dienstag“. Ansonsten sehen Sätze, wie ich sie zu Beginn dieses Beitrags geschrieben habe, verstümmelt aus und klingen furchtbar. Also lasst die Wochentage bitte nicht allein!