„So spricht das Rheinland“ – dieser Slogan prangt auf der Startseite der Website „Dat Portal“, die vom LVR betrieben wird. Sowohl der Slogan als auch der Titel deuten schon an, dass es hier nicht um das Hochdeutsch geht. Die Forscher beschäftigen sich mit den vielfältigen Aspekten eines Regiolekt. So bezeichnet man die Dialekte einer bestimmten Region. Dabei ist es allein schon schwer zu beschreiben, was das Rheinland überhaupt ist.
Rheinland und LVR – eine Erklärung
Daher müssen wir erstmal sehen, worüber wir hier überhaupt reden. Das Rheinland ist keine exakt definierte Region und hat im Gegensatz zum Bundesland Nordrhein-Westfalen keine genauen Grenzen. Hinzu kommt, dass sich die Definitionen im Laufe der Geschichte verändert haben, wie man im Wikipedia-Artikel nachlesen kann. Grob eingrenzen lässt es sich wohl folgendermaßen: zwischen Aachen und Düsseldorf, zwischen dem Ruhrgebiet und der Eifel. Die größte Stadt in dieser Region ist Köln. Aber die Sprache des Rheinlands ist nicht gleichzusetzen mit dem kölschen Dialekt.
Die Abkürzung LVR steht für den Landschaftsverband Rheinland. Er erfüllt als Kommunalverband einige soziale und kulturelle Aufgaben. Dabei betreibt er u.a. einige Kliniken und Museen. Sein Zuständigkeitsbereich liegt ungefähr in den gerade beschriebenen Grenzen des Rheinlands. Auf dem genannten Portal geht es nun eben um die sprachlichen Aspekte.
Sprachliche Karten
Wo wir gerade schon von Regionen reden, beginnen wir den Rundgang durch die Portal-Website mal bei den Karten. Selbst innerhalb des Rheinlands sprechen natürlich nicht alle Menschen gleich. Sie haben manchmal eine bestimmte Aussprachen oder benutzen mehr oder weniger unterschiedliche Wörter für die gleiche Sache. Eine über die Region hinaus bekannte Diskussion handelt beispielsweise von der Frage, wie man das Kerngehäuse eines Apfels nennt. Bei den vielen Bezeichnungen für einen starken Regen bietet der LVR gleich drei Wortkarten an. Auch grammatische Unterschiede wie die Verwendung von mir/mich und den Varianten werden behandelt. Bei einer großen Sprachkarte kann man sich sogar Dialekt-Beispiele anhören.
Historische Aspekte
Nun gehen wir mal von den Orten weiter zur Zeit. In dieser Rubrik werden historische Aspekte der Sprache im Rheinland untersucht. Mehrere Artikel erklären die Geschichte dieser sprachlichen Entwicklungen vom 3. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Dazu zählt heutzutage natürlich genau wie in der Standardsprache auch der Einfluss des Englischen. Aber wie weiter unten auf der Seite zu sehen ist, gibt es ebenso Verknüpfungen mit anderen Sprachen wie dem Niederländischen, Französischen und Jiddischen.
Namen von Personen und Orten im Rheinland
Ein interessanter Aspekt der Sprachwissenschaft ist immer auch die Namensforschung. Daher widmet sich auch der LVR diesem Thema. In der Rubrik über Namen werden sowohl Personen- als auch Ortsnamen behandelt. Es gibt Artikel über einzelne Vornamen und Nachnamen, aber auch eine Erklärung, warum im Rheinland Personen beispielsweise auch als „et Meiers Kätche“ oder „et Schmitze Billa“ bezeichnet werden können (Freunde des kölschen Liedguts erkennen die Herkunft der beiden Beispiele). Bei den geografischen Namen geht es um kuriose Ortsnamen wie das mittlerweile umbenannte Pissenheim, Straßenname wie den Klingelpütz, Hofnamen und die Herkunft der Flussnamen.
Das Wörterbuch
Ein solches Portal wäre ohne ein Wörterbuch unvollständig. Das LVR-Wörterbuch liefert zu einigen interessanten Wörtern aus der Region nicht nur die standarddeutschen Übersetzungen, sondern auch Beispiele und kurze Erklärungen. Da kann man sich einfach mal von A bis Z durchklicken. Außerhalb des LVR-Portals findet man nebenbei bemerkt auch speziellere Wörterbücher für den kölschen Dialekt.