Danke ist ein wichtiges Wort in unserer Sprache. Gerade jetzt in der Weihnachtszeit und am Jahresende denken wir darüber nach, wem wir Danke sagen und wofür wir eigentlich dankbar sind. Deshalb beschäftige ich mal mit diesem Wort.
Danke aus sprachwissenschaftlicher Sicht
Schauen wir uns das Wort erstmal sprachwissenschaftlich an. Wenn wir „Danke“ sagen, handelt es sich um eine sogenannte Ellipse, also einen sprachlichen Ausdruck, bei dem etwas weggelassen wird. Es ist nämlich eine Verkürzung von „Ich danke dir/Ihnen“. Dieselbe Entwicklung gab es in der englischen Sprache: „I thank you“ → „thank you“ Beim Gegenstück dazu funktioniert es genauso. Aus „Ich bitte dich/Sie“ wurde kurz „Bitte“.
Es ist übrigens kein Zufall, dass sich die Wörter „danken“ und denken nur in einem Buchstaben unterscheiden. Beide gehen etymologisch, also von ihrer Herkunft, auf eine indogermanische Wurzel zurück. Wer jemandem dankbar ist, denkt positiv an ihn, hält ihn in guten Gedanken.
Die deutsche Sprache hat außerdem viele Möglichkeiten entwickelt, um das Danke zu verstärken: danke schön/sehr/vielmals oder vielen / tausend Dank. Dabei ist es aber wichtig, das Wort überhaupt zu benutzen, egal in welcher dieser Varianten. Wir kennen es auch als Substantiv, wenn wir ein kleines Geschenk als Dankeschön geben. In selteneren Fällen kann es manchmal in einem negativen Kontext verwendet werden. Wer „Na, danke“ sagt, ist eher beleidigt oder verärgert statt erfreut. Es ist dann ein „Danke für nichts“, ein Zeichen von Undank.
Die Dankbarkeit in der Kultur
In jüngster Vergangenheit erlebte ein Lied eine Wiederaufstehung, das eigentlich zum Jubiläum einer Schlagerband veröffentlicht worden war. Ja, ich rede von 40 Jahre Die Flippers. In vielen weiteren Liedern geht es ebenfalls um die Dankbarkeit, zum Beispiel für diesen guten Morgen oder für die Blumen. Wie lieb von dir! In englischer Sprache nenne ich beispielhaft die Songs von Alanis Morissette, Dido und Katie Melua.
Natürlich gibt es auch sehr viel Literatur über Dankbarkeit und dankbare Menschen. Ganz zu schweigen von den all den Zitaten, Spruchkarten und ähnlichem.
Danke sagen und positiv denken
Wenn man den Nachrichten und Social-Media-Beiträgen glaubt, leben wir gefühlt gerade so sehr im Krisenmodus, dass dieser Begriff sogar zum deutschen Wort des Jahres 2023 gewählt wurde. Aber vor allem an solch ruhigen Tagen wie jetzt lohnt es sich, darüber nachzudenken, dass wir auf der anderen Seite viel Positives erleben. Überlegt einfach mal jeden Tag, ob es vielleicht doch ein (relativ) guter Tag war.
Es gibt außerdem viele Menschen, denen wir dankbar sein können. Denen sollten wir sagen: Merci, dass es dich gibt. Wer das genau ist, unterscheidet sich natürlich individuell von Person zu Person. Daher nenne ich an dieser Stelle keine konkreten Namen, sondern fasse es mal beispielhaft in einigen Kategorien zusammen. Ein Danke geht …
- an die besten Freunde, die durch ihre Anwesenheit das Leben schöner machen und auch dann für einen da sind, wenn es mal nicht so gut läuft.
- an die Menschen, die sich ihre kindliche Freude bewahrt haben und an eine positive Zukunft glauben statt immer zu meckern.
- an die Menschen, die durch gemeinsame Aktivitäten in Vereinen und Freizeit für schöne, motivierende Stunden sorgen.
- last but not least an die stillen Helden, die helfen, ohne zu reden.