Die Redewendung aus der Überschrift wird oft ironisch verwendet, wenn jemand einen offensichtlichen Hinweis nicht gelesen hat und deshalb nicht Bescheid weiß. Aber nicht nur das Lesen irgendwelcher kurzer Hinweise bringt viele Vorteile im Leben. Gerade die Lektüre von Büchern ist auch in der heutigen, von elektronischen Medien geprägten Zeit immer noch sehr wertvoll. Heute, am 23. April, ist wieder der von der Unesco ausgerufene Welttag des Buches. Aus diesem Anlass stelle ich mal ein paar Gründe für das Lesen von Büchern zusammen. Die folgende Aufzählung hat keine bestimmte Reihenfolge und keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Argumente sind auch nicht neu, verdienen es aber trotzdem, erwähnt und wiederholt zu werden.
Lesen fördert die Sprachkompetenz
Wer längere, zusammenhängende Texte wie in einem Roman liest, wird mit einer Form von Sprache konfrontiert, die weit über 140-Zeilen-Nachrichten oder Hashtags hinausgeht. Schriftsteller benutzen Haupt- und Nebensätze, verschiedene Zeitformen, wörtliche und indirekte Rede, einen vielfältigen Wortschatz und vieles mehr. Die Großmeister wie Goethe oder Shakespeare prägen auch Redewendungen und Begriffe. Wer so etwas liest, lernt komplexere Ausdrucksweisen kennen und kann auch selbst die Sprache umfassender nutzen.
Lesen erweitert die Allgemeinbildung
Wer viel liest, lernt die Welt besser kennen. Dabei steckt nicht nur in Sachbüchern umfangreiches Wissen. In historischen Romanen kann man beispielsweise etwas über frühere Epochen erfahren. Andere Romane bieten Einblicke in fremde Länder und Kulturen. Durch Biografien lernen wir andere Menschen kennen, die Vorbilder sein können.
Lesen regt die Fantasie an
Lesende Menschen tauchen in verschiedene Welten ein. Das hat positive Auswirkungen auf die Vorstellungskraft, egal ob es dabei um reale oder fiktive Szenarien geht. Wir sehen, wie bunt die Welt ist und aus wie vielen verschiedenen Perspektiven man sie betrachten kann. Das kann in Kombination mit verbesserter Bildung auch positive Auswirkungen auf die Toleranz gegenüber anderen Sichtweisen haben.
Lesen hält das Gehirn frisch
Ein Buch enthält viele Informationen. In einem Roman gibt es diverse Handlungsstränge und beteiligte Figuren. Um dem Roman folgen zu können, muss das Gehirn beim Lesen die einzelnen Informationen speichern, Zusammenhänge erkennen und den Überblick über die Handlung und Hintergründe behalten. Auch ein Sachbuch besteht aus einer ganzen Menge interessanter Fakten und ist somit ziemlich komplex. Durch regelmäßiges Lesen bleibt das Gehirn also aktiv.
Lesen sorgt für Entspannung
Man braucht sich nur vorzustellen, wie man mit einem Buch im Bett liegt oder – wie die junge Frau auf dem Titelbild – in der Natur sitzt. Schon beginnt die Entspannung. Wer sich in einen spannenden Roman oder ein ebenso interessantes Sachbuch vertieft, vergisst für eine gewisse Zeit die Probleme des Alltags und beruhigt sich. Das kann auch beim Einschlafen helfen. Besonders deutlich wird dies, wenn man kleinen Kindern abends etwas vorliest.
Lesen ist ein wichtiger Bestandteil der Kultur
Unser Wissen über frühere Zeiten haben wir zum größten Teil aus schriftlichen Quellen. Von den Hieroglyphen und Runen bis zu Texten der jüngeren Vergangenheit haben Menschen Informationen schriftlich festgehalten und für die Nachwelt überliefert. Historische Fakten und kulturellen Leistungen können wir über Texte erfahren. Wer Schriftstücke böswillig zerstört wie bei der Bücherverbrennung 1933, zerstört auch einen Teil der Kultur.